Großraumbüro: Chancen und Herausforderungen im Überblick
Vom unscheinbaren Alltagsort zur Gefahrenzone: Das Image vom Großraumbüro hat im letzten Jahr stark gelitten. Gleichzeitig vermissen viele Menschen in der Einsamkeit des Home Office den Austausch und die niedrigschwelligen Kontaktmöglichkeiten, die das Arbeiten in einem Gruppenbüro bietet. Aber was ist ein Großraumbüro per Definition überhaupt? Und was sind in einem so großen Gruppenbüro Vor- und Nachteile für die Nutzer? Schauen wir es uns mal genauer an!
Was ist ein Großraumbüro? Definition
Wer beim Begriff Großraumbüro an hallenartige Räume mit endlos langen Reihen Schreibtische denken muss, liegt gar nicht so falsch. Laut der gängigen Definition spricht man vom klassischen Großraumbüro, wenn die Gesamtfläche mindestens 400 Quadratmeter beträgt, auf der mehr als 20 Angestellte zusammen arbeiten. Bei kleineren Büros, in denen mehr als zwei Menschen gleichzeitig sitzen, spricht man dagegen eher von Team- oder Gruppenbüros.
Die Erfindung des Großraumbüros
Großraumbüros gibt es in der Form, wie wir sie kennen, noch gar nicht so lange und doch wurden sie schon zweimal als Innovation in Sachen Bürowesen gefeiert, bei der nur die Vorteile überwiegen würden.
Um mit dem Lauf der Zeit zu gehen, stellten 1959 die Gebrüder Schnelle das Großraumbüro vor, wie es auch heute noch existiert: Die Möbelfabrikanten aus Quickborn statteten die gemeinschaftlichen Arbeitshallen mit schalldämmenden Teppichen, Topfpflanzen und asymmetrisch angeordneten Schreibtischen aus. Eine Sensation! In den 1960er Jahren entwickelten findige Designer in den USA daraus die ebenfalls berühmt gewordene Form der Massenbüros: abgeteilt mit zahlreichen Trennwänden, die für mehr Privatsphäre sorgen sollten, erblickten die Cubicles das Licht der Bürowelt.
Im Zuge der vielen Start-up-Gründungen wurde das Großraumbüro zum zweiten Mal entdeckt. Offene Workspaces für viel Austausch im Team und kreative Produktivität sollte das Gemeinschaftsbüro dieses Mal an Vorteilen bieten.
Vor- und Nachteile des Großraumbüros
Trotz seines zweimaligen Siegeszugs wird das Großraumbüro immer wieder stark kritisiert. Lange bevor Corona die Themen Hygiene und Gesundheit im Büro verstärkt ins Bewusstsein der Allgemeinheit rückte, wurden bereits verschiedenste Aspekte rund um Arbeitsgesundheit und Zufriedenheit in Büros untersucht, vom Einzelbüro bis zum Großraumbüro. Eine Studie aus der Schweiz stellte fest, dass sowohl psychische wie physische Belastungen mit zunehmender Bürogröße steigen. So ist u.a. der Krankenstand höher, es gibt mehr Potenzial für Konflikte und die Konzentration leidet. Viele weitere Studien zu Großraumbüros kommen zu einem ähnlichen Fazit: Arbeit in Großraumbüros stresst Angestellte und kann sich negativ auf die Produktivität auswirken.
Überlegen Sie, Ihre Mitarbeiter aus dem Großraumbüro herauszuholen? Dann haben Sie verschiedene Alternativen zur Auswahl. Die naheliegendste wäre der Wechsel in ein oder mehrere Teambüros. Doch auch ein solches Gruppenbüro hat Vor- und Nachteile, die denen eines Großraumbüros gleichen – wenn auch in etwas geringerem Ausmaß. Eine gute Lösung können mehrere benachbarte Einzel- und Doppelbüros sein, wie Sie sie im First Choice Business Center mieten. Mit ihrer eleganten und ergonomischen Einrichtung und dem Rundum-Service sorgen sie für gute Stimmung am Arbeitsplatz und dank zuverlässigem Hygienekonzept kann auch das Krankheitsrisiko minimiert werden. Überzeugen Sie sich gern selbst bei einer unverbindlichen Besichtigung vor Ort.
Die Vorteile:
Bei all den bereits genannten negativen Aspekten hat die Arbeit in einem Großraumbüro auch viele Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind.
Das Wir-Gefühl
Da die Kollegen im Großraumbüro nicht durch Türen oder Einzelzimmer getrennt sind, wird die Kommunikation untereinander vereinfacht und gestärkt. Das kommt auch dem Teamgefühl zugute und ermöglicht eine direkte Teilnahme am Unternehmensgeschehen. Außerdem können viele Abstimmungen deutlich schneller erledigt werden.
Wissenstransfer
Fragen beantworten sich im Gemeinschaftsbüro quasi fast von selbst. Wo viel Wissen aufeinander trifft, wird es auch schneller mit anderen geteilt. Auch wenn Ideen entwickelt werden sollen, profitieren Mitarbeiter in großen Büros vom regen Austausch.
Kostenreduzierung
Wo sich mehr Mitarbeiter Büroplatz teilen, können erhebliche Kosten für Mieten und Flächenunterhalt eingespart werden. Außerdem sind Arbeitsplatzwechsel in einem Großraumbüro deutlich schneller und effizienter zu bewerkstelligen als es die Umgestaltung eines Einzelbüros erforderte.
Die Nachteile:
Mehr Krankmeldungen, Stress und Konzentrationsschwierigkeiten: Einige der Nachteile des Großraumbüros hat die Studie, die wir weiter oben vorgestellt haben, bereits angesprochen. Werfen wir nochmal einen detaillierten Blick auf die einzelnen Punkte:
Physische Belastungen
So sehr das Großraumbüro auch gelobt wurde, verfügt es tatsächlich über zahlreiche Faktoren, die negative physische Folgen für die Angestellten haben. Die schlechte Luftqualität und zu wenig Tageslicht für Mitarbeiter im Innern des Schreibtischgefüges sind nur die Spitze des Eisbergs. Vor allem Viren und Bakterien, die sich hier besonders schnell ausbreiten können, sind für einen erhöhten Krankenstand verantwortlich.
Psychische Belastungen
Besonders massiv sind die psychischen Strapazen in einem Massenbüro. Die ständige Reizüberflutung durch einen hohen Lärmpegel und Durchgangsverkehr erhöhen den Stress am Arbeitsplatz erheblich. Darunter leidet die Konzentrationsfähigkeit und die Produktivität. Wenn Mitarbeiter außerdem ständig bei der Arbeit beobachtet werden, belastet das ebenfalls das Gemüt. Der soziale Druck führt sogar zu einem Anstieg um 113% in der Fehlerhäufigkeit. Mangelnde Privatheit bzw. fehlende Möglichkeiten, sich zurückzuziehen, um konzentriert zu arbeiten, stressen Angestellte über Maß und treiben auch hier die Krankmeldungen in die Höhe.
Unzufriedenheit und Konflikte
Wo die individuellen Bedürfnisse zahlreicher Mitarbeiter auf engem Raum zusammentreffen, sind Konflikte vorprogrammiert. Soll die Heizung an oder ausgeschaltet werden oder muss der Kollege unbedingt laut telefonieren? Im Großraumbüro sind Bedürfnisse nicht mehr individuell regulierbar. Wenn aber Mitarbeiter nicht mehr ihren eigenen, zuträglichen Rhythmus kultivieren können, führt das zu massiver Unzufriedenheit. Zudem kann an Massenarbeitsplätzen der Eindruck entstehen, austauschbar und wenig wertgeschätzt zu sein: mangelndes Selbstvertrauen, auch in die eigenen Fähigkeiten, verschwendet so wertvolles Leistungspotential.
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Vor- und Nachteile im Großraumbüro vereinen – so klappt die Arbeit
Auch wenn Großraumbüros mittlerweile viele Nachteile hinsichtlich der Arbeitskultur und -leistung nachgewiesen wurden, müssen Arbeitgeber jetzt nicht in Panik verfallen. Mit gezielten Innovationen an der richtigen Stelle, kann auch das Massenbüro an Attraktivität zurückgewinnen.
1. Auf gemeinsame Regeln einigen
Damit es nicht wegen der Raumtemperatur oder Lautstärke zu handfesten Zerwürfnissen unter den Kollegen kommt, können verbindliche Regeln helfen, Konflikten den Wind aus den Segeln zu nehmen.
- Feste Zeiten vereinbaren, zu denen das gesamte Büro gelüftet wird.
- Dem Kollegen nicht unangekündigt über die Schulter gucken oder ansprechen. Ein Schild mit der Aufschrift Bitte nicht stören sollte verbindlich für alle zeigen: Ich brauche gerade meine Ruhe und habe später für dich Zeit.
- Lautstärke und Gespräche so weit wie möglich reduzieren. Für private Gespräche lieber einen anderen Ort wählen.
- Rücksicht nehmen: Fußnägel schneiden, geruchsintensives Essen am Schreibtisch verzehren oder ausgiebig lästern, nervt die Kollegen zu Recht. Das sollte im Großraumbüro möglichst unterlassen werden.
- Hilfsbereit sein: Hat ein Kollege Fragen oder bittet um Hilfe? Gegenseitige Unterstützung und höfliches Miteinander sind im Gemeinschaftsbüro das Nonplusultra.
2. Die technische Organisation
Laut der Studie Office 21 braucht ein Großraumbüro, das gut funktionieren soll, nur drei grundlegende technische Anforderungen: eine gut durchdachte Beleuchtung, eine leistungs- und anpassungsfähige Klimatechnik und ein gutes Akustikkonzept. Doch auch hinsichtlich der Arbeitsorganisation kann von Arbeitgeberseite viel getan werden, um das Miteinander im Großraumbüro positiv zu gestalten.
- Arbeitsabläufe und Kommunikationswege können genau analysiert werden. Anhand der Ergebnisse lässt sich die Bürolandschaft entsprechend gestalten. So sollten Mitarbeiter mit Aufgaben, die viel Konzentration erfordern, nicht gerade an dem Gang arbeiten müssen, auf dem die meisten Kollegen zum Kopierer oder zur Toilette unterwegs sind.
- Viel Unruhe und lange Kommunikationswege lassen sich auch dadurch vermeiden, dass Mitarbeiter mit gleichen Aufgaben als Teams zusammengefasst werden und auch zusammen sitzen. Wenn ein Sales Manager, der permanent am Telefon hängt, neben einem ruhebedürftigen Programmierer sitzen muss, sind Konflikte und Stress fast zwangsläufig der Fall. Mit einer guten Belegung des Büros lassen sich solche Stolperfallen leicht ausräumen.
- Lärmverursacher sollten so gut es geht aus dem Arbeitsbereich der Mitarbeiter entfernt werden. Ein permanent laufender Drucker oder Kopierer sollten in einem eigenen Bereich stehen, in dem sie möglichst wenig stören. Auch schallabsorbierende Elemente zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen können helfen, die Lärmbelastung zu reduzieren.
Coworking Space als Alternative zum Großraumbüro
Wer nicht auf das Wir-Gefühl und die kommunikativen Vorteile im Großraumbüro verzichten möchte, kann auch einen Blick auf das Konzept Coworking Space werfen. Für größere Teams mag es keine Dauerlösung sein, aber gerade in der aktuellen Lage kann ein gut geführter Coworking Space mit fester Belegschaft und durchdachtem Hygienekonzept eine willkommene Abwechslung zum Home Office darstellen. Im Coworking Space der First Choice Business Center ist gemeinsames Arbeiten und Netzwerken mit dem gebotenen Mindestabstand problemlos möglich.
Hier kommen Sie mit einer kleinen Gruppe von Coworkern zusammen, haben zudem in den Lounges Gelegenheit, auch weitere Mieter und Gäste kennenzulernen und können sich für entspannte Gespräche in die Telefonboxen zurückziehen. Unter der kostenfreien Hotline 0800 606 044 071 können Sie sich persönlich zu unserem Angebot beraten lassen. Oder nutzen Sie unseren einladenden Bereich für Gäste als Coworker für einen Tag zum Kennenlern-Preis!
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